Dressurprüfungsklassen

In jeder Klasse präsentiert sich die gelernte und bestehende Harmonie zwischen Reiter und Pferd im Ausführen der verschiedenen Dressurlektionen.

A – Anfänger, L – Leicht, LM – Übergangsklasse, M – Mittelschwer und S – Schwer enthalten bestimmte, sich steigernde Lektionen und Aufgaben, wobei jedes Gebrauchspferd mindestens den Anforderungen einer A-Dressur entsprechen sollte.

Dressurprüfungen werden auf zwei Grössen von Dressurvierecken ausgeführt.

Viereck in der Grösse von 20 x 40 Metern für die Klassen A, L, LM und LP
Viereck in der Grösse von 20 x 60 Metern für die Klassen LM, M und S

Anforderungen in der Klasse A: (Tipps-zum-pferd.de)

  • Durch die ganze Bahn wechseln
  • Durch die halbe Bahn wechseln
  • Durch die Länge der Bahn wechseln
  • Arbeitstrab
  • Mitteltrab
  • Mittelschritt           
  • Arbeitsgalopp
  • Mittelgalopp
  • Auf dem Zirkel geritten
  • Auf dem Mittelzirkel geritten
  • Aus dem Zirkel wechseln
  • Durch den Zirkel wechseln
  • Volte (10m)
  • Einfache Schlangenlinie
  • Schlangenlinien durch die Bahn 4 Bögen
  • Vorhandwendung
  • Rückwärts richten
  • Viereck verkleinern und vergrößern
  • Überstreichen
  • Zügel aus der Hand kauen lassen
  • Schritt-halten Übergänge
  • Trab-Halten Übergänge
  • Galopp-Trab Übergänge

Anforderungen in der Klasse L:

Hier werden bereits versammelte Gangarten verlangt. Auch werden Zirkel in einem kleineren Radius verlangt.

Zusammengefasst wollen die Richter in einer L-Dressur ein ordentlich am Zügel laufendes Pferd sehen, dass sich willig stellen und biegen lässt. Die Übergänge und die Tempowechsel innerhalb einer Gangart müssen harmonisch sein und der Unterschied zwischen versammeltem Tempo, Arbeitstempo und Verstärkungen deutlich erkennbar sein. Der Sitz des Reiters sollte sicher und korrekt sein und die Hilfen fein gegeben werden. Um eine L-Dressur zu reiten, brauchen Sie ein Pferd das die verschiedenen Tempi innerhalb einer Gangart deutlich zeigen kann. Außerdem sollte das Pferd dazu in der Lage sein, korrekt am Zügel zu gehen und Schwung zu entwickeln.

Anforderungen in der Klasse M:

Die versammelten Tempi, die in L-Dressuren erstmals abgefragt werden, gehören in der Klasse M zum Standardprogramm. Neu ist, dass auch der Schritt im versammelten Tempo verlangt wird.

Bei den Verstärkungen kommen zu Mitteltrab und Mittelgalopp, der Starketrab und der Starkegalopp hinzu. Dazu kommt dann noch der Starkeschritt. Das heißt, dass die Carpalgelenke in den Verstärkungen gestreckt sein müssen und die Rahmenerweiterung muss deutlicher ausfallen als beim Mitteltrab oder Mittelgalopp.

Die größte Neuerung bei den Lektionen sind die Seitengänge. In der M-Dressur werden zum ersten Mal die echten Seitengänge, also Schulterherein, Travers, Renvers und Traversalen, gefordert. Bei allen diesen Seitengängen ist das Pferd in Bewegungsrichtung gestellt und gebogen. Zusätzlich kommen jetzt die fliegenden Galoppwechsel und Schrittpirouetten in den Aufgaben vor. Die schon aus der L-Dressur bekannten Lektionen sind weiter gefragt. Rechnen Sie also mit Kurzkehrt, Aussengalopp und einfachem Galoppwechsel. Die Hufschlagfiguren werden freier und die Lektionen folgen schneller aufeinander. Insgesamt muss das Pferd sehr rittig sein und sich gut im Tempo regulieren lassen. Geritten wird immer auf Kandare, teilweise auch auf dem großen Viereck. Das Einreiten ist nicht mehr unbedingt im Trab, es wird auch im versammelten Galopp eingeritten.

In einer M-Dressur stößt man meist auf starke Konkurrenz, und bei größeren Turnieren sind oft eine Menge Profis am Start. Um bei einem solchen Feld platziert zu sein, reicht eine gute Vorstellung meist nicht aus. Die Lektionen müssen perfekt sitzen und das Pferd braucht neben guten Gängen auch eine gewisse Ausstrahlung, um sich gegen die Konkurrenz zu bestehen.

Anforderungen in der Klasse S:

Die S-Dressur ist die schwerste aller Disziplinen in der Dressur. Da keine Noten sondern Punktzahlen vergeben werden, sind diese auch entsprechen höher. Es wird einzeln geritten und neben den Anforderungen für eine M-Dressur auch noch Pirouetten im Galopp und besonders auch der Mitteltrab und der Mittelgalopp gern gesehen, da diese doppelt bewertet werden. Außerdem kommen noch Piaffen und Passagen dazu, bei denen das Pferd sehr schwungvoll trabt und die Beine höher als gewöhnlich nimmt.

Die Piaffe wird auf der Stelle ausgeführt, ohne das sich das Pferd dabei von der Stelle bewegt, bei der Passage bewegt sich das Pferd hingegen sehr langsam vorwärts. Hinzukommen auch noch Einer- und Zweierwechsel im Galopp, das bedeutet das das Pferd nach jedem bzw. nach jedem zweiten Galoppsprung in den Links- oder Rechtsgalopp umspringt. Auch bei den Olympischen Spielen oder großen internationalen Turnieren müssen die Dressurreiter eine S-Dressur-Kür reiten. Diese wird von den Reitern selbst zusammengestellt und dann zur ausgewählten Musik auswendig geritten.